Rotorua und die Maori

Vom 8. bis 12.4. waren wir in Rotorua. Diese Tage waren stark geprägt von der Maori-Kultur. Die Maoris sind die ersten Einwohner Neuseelands und mit der Kolonialisierung unterdrückt worden. Heute kämpfen sie um ihre gesellschaftliche Gleichstellung. Ihre Sprache findet man auf vielen Schildern und an Gebäuden. Sie versuchen, ihrer Sprache im Alltag mehr Beachtung zu verschaffen.

Am ersten Tag waren wir mit unserem Maori-Guide Luke und einem niederländischen Pärchen (in den Flitterwochen) auf den Spuren der Maori. Luke hat uns authentisch die Götterwelt und die Symbolik erklärt. Weiter haben wir eine anglikanisch-maorische Kirche erklärt bekommen.

Dann ging es zu einem reißenden Wasserfall namens Okere Falls von 7 Meter Höhe. Es wurde behauptet, dies sei der höchste durch Raftingboote befahrbare Wasserfall. Zum Schluss unseres Ausflugs ging es in ein geothermisches Mineralbad. In diesem Bad gab es mehrere Becken mit bis zu 41 Grad warmem Wasser. Das ist sehr entspannend, man darf aber nicht zu lang drin bleiben.

Am nächsten Tag stand vormittags ein Spaziergang durch den Government Garden und den Park am Ufer des Lake Rotorua an. Im Garden steht vor allem ein Museum, das leider wegen Erdbebenschäden bis ins nächste Jahr geschlossen bleibt. Der Park ist wunderschön angelegt, hat interessante Skulpturen und einen schönen Steg mit einer laaangen Bank.

Noch etwas fällt auf in Rotorua: Es riecht immer wieder mal nach Schwefel im Ort, denn es gibt einige heiße Quellen unter der Stadt, die teils geregelt ins Freie treten, teils aber auch unwillkürlich. Plötzlich entstehen Risse im Bürgersteig oder in der Straße und heißes schwefeliges Wasser tritt zu Tage. Dann kommt ein Bautrupp und kümmert sich um das Eindämmen der heißen Quelle.

Am 10. April stand für uns spätnachmittags eine weitere Maori-Veranstaltung auf dem Programm: Wir fuhren mit einem Bus zu einem Museums-Maori-Dorf, wo wir dann von mehreren Maori-Gruppen in verschiedene Themen (Geschichte, Traditionen, Kultur) eingeführt wurden. Die Begrüßung der Gäste war recht speziell; durch einen Kriegstanz (Haka) wird erst einmal Respekt verschafft, um sich dann von den friedlichen Absichten der Gäste zu überzeugen und sie anschließend als Familienmitglieder ins Dorf willkommen zu heißen.

Nach dem lehrreichen Teil ging es ins Versammlungshaus um dort Tanz und Gesang zu erleben. Zu vorgerückter Stunde wurde ein wirklich leckeres Maori-Fusion-Menu serviert. Insgesamt ein gelungener Abend, sicher manchmal eine Gratwanderung zwischen authentischer Einbindung der Gäste und Folklorekommerz.